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Standort-, Finanzierungs- und Förderpolitik

Eine strategie- und zielgerichtete Standort-, Finanzierungs- und Förderpolitik fokussiert auf eine bestmögliche Unterstützung der Entwicklung in den Bereichen der Meilensteine und Aktionsfelder der Landes-Tourismusstrategie.

Die strategierelevanten Aufgaben in den Bereichen Finanzierungs- und Förderpolitik werden federführend von der Abteilung Wirtschaft und Forschung des Landes Oberösterreich wahrgenommen. Im Zentrum stehen dabei neben der Planung und Entwicklung von Förderprogrammen eine ganzheitliche Förder- und Finanzierungsberatung der oberösterreichischen Tourismuswirtschaft sowie die Abwicklung von Förderungen für touristische Supra- und Infrastrukturprojekte unter anderem im Zusammenwirken mit den maßgeblichen Förderstellen des Bundes.

Um die Wettbewerbsstärke des Tourismusstandortes Oberösterreich mittel- und langfristig abzusichern, forciert das Land Oberösterreich die Initiierung und Umsetzung strategischer Schlüsselprojekte. Um die regionale Wertschöpfung im Nächtigungstourismus langfristig zu verbessern, unterstützt das Land Oberösterreich bestehende Beherbergungsbetriebe durch gezielte Beratung und Förderungen bei Investitionsvorhaben. Das Land Oberösterreich nutzt für den Bereich „Standortpolitik“ das Investorenservice der Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH. Diese berät Hotelinvestor:innen und Projektentwickler:innen touristischer Leitprojekte mit folgendem Serviceangebot:

  • Angebote verfügbarer Investitionsstandorte und Projekte am Tourismusstandort Oberösterreich
  • Prozessberatung von der Konzepterstellung bis zur Investor:innen- und Betreiber:innen suche
  • Abklärung von Fördermöglichkeiten und Unterstützung bei Behördenkontakten sowie Genehmigungsverfahren
  • Beratung und Kontakt zu Partner:innen in der Projektrealisierung (Tourismusberatung, Planung, Bau, Finanzierung, Förderung, Hotelbetreiber, Vertriebspartner)
  • Erstberatung für Gemeinden bei der Entwicklung touristischer Leitprojekte
     

Von besonderer strategischer Bedeutung für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus ist dabei auch die Bewältigung des Strukturwandels in der Tourismusbranche. Insbesondere das suprastrukturelle Angebot Oberösterreichs ist – vor allem im internationalen Vergleich – durch seine Kleinstrukturiertheit geprägt. Im Jahr 2024 wurden folgende Schwerpunkte in der touristischen Standortpolitik gesetzt:
 

Transformative Trends

Um zukunftsfähige Maßnahmen für die Standortpolitik ableiten zu können, ist es erforderlich, die aktuellen Trends zu beobachten. So ist die touristische Standortentwicklung derzeit von erschwerten Rahmenbedingungen wie steigenden Errichtungs- und Betriebskosten sowie Erschwernissen in der Rekrutierung von Fachkräften sowie ungünstigen Zinsentwicklungen geprägt. Darüber hinaus gewinnen umweltrelevante Faktoren und Themenbereiche wie Bodenversiegelung, Energieverbrauch, Mobilität und Nachhaltigkeit stark an Bedeutung. Dies hat sowohl auf diverse Berechtigungsverfahren (Umwidmung etc.) als auch bei Finanzierungsvorhaben und Fördervergabe enorme Auswirkungen. 

Zusätzlich machen technologische Entwicklungen auch vor der Tourismusbranche nicht Halt. Neue, schlanke Geschäftsmodelle und der Einsatz von künstlicher Intelligenz verändern den Wettbewerb in der Branche und stellen Unternehmen vor spürbare Ungewissheiten aber auch immense Potentiale. 

Und auch der Themenbereich der Betriebsnachfolge führt zu großen Herausforderungen am Tourismusstandort. Eine von der KMU-Forschung durchgeführte Befragung verdeutlicht, dass 75 Prozent der befragten Tourismusunternehmen eine Unternehmensübergabe innerhalb der nächsten 10 Jahre planen. Um die touristische Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs nachhaltig zu sichern, wird es künftig umso wichtiger sein, nicht nur Neuansiedlungsprojekte, sondern insbesondere auch bereits etablierte supratouristische Betriebe gezielt einzubeziehen.

© Foto Oberösterreich Tourismus/Böhmerwald/Robert Maybach: Hochmoorgebiet Bayrische Au bei Aigen-Schlägl in der Ferienregion Böhmerwald. Aussichtsplattform am Moorsee im Böhmerwald.
Luftaufnahme von zwei Frauen und einem Mann in sommerlicher Wanderbekleidung welche auf einer Aussichtsplattform an einem Moorsee im Hochmoorgebiet Bayrische Au bei Aigen-Schlägl stehen.

Begleitung von Investitionsprojekten im Beherbergungsbereich

Im Jahr 2024 wurden rund 40 Beherbergungsprojekte in unterschiedlichen Entwicklungsstufen beraten, darunter sowohl Neuansiedelungsprojekte als auch Kapazitätserweiterungsvorhaben bestehender Betriebe und reine Beratungsprojekte. Neben traditionellen Beherbergungsformen wurden auch Mixed-Use-Konzepte und naturnahe Unterkünfte (Camping, Nature Lodging) begleitet. Insbesondere im Bereich der naturnahen Beherbergungsformen lässt sich in den letzten Jahren ein Anstieg an Projektansätzen feststellen. So kann rund ein Viertel der in Betreuung befindlichen Projekten diesem Segment zugeordnet werden.

Im Jahr 2024 wurden unter anderem folgende Projekte in Oberösterreich begleitet und unterstützt:

Touristische Innovation und Kooperation

Der Tourismusstandort Oberösterreich arbeitet laufend an Instrumenten und Programmen, um die Vernetzung und die Innovationskraft am Standort zu verbessern:

 

Tourismus-Inkubator Oberösterreich

In Kooperation mit tech2b, Business Upper Austria, Oberösterreich Tourismus und dem Land Oberösterreich wird mit dem "Tourismus-Inkubator" ein branchenspezifisches Gründungsprogramm für Start-ups in den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Freizeitwirtschaft umgesetzt. Das Förderprogramm zielt darauf ab, neue Ideen zu fördern und junge Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen aktiv in die touristische Standortpolitik einzubinden.  Wesentliche Zielsetzungen des Inkubator Programmes sind:

  • junge, innovative, kreative Menschen für den Tourismus zu begeistern 
    und Karrierepfade zu ermöglichen
  • neue Geschäftsmodelle sowie das Thema Digitalisierung im touristischen 
    Bereich zu stärken
  • Potenziale im Tourismus in Oberösterreich auszuschöpfen
  • die Verjüngung und Dynamisierung der Branche
  • die Steigerung der Gründungsrate sowie
  • die Erhöhung der Überlebensrate neu gegründeter Unternehmen

Im Jahr 2024 wurden weitere 9 Start-ups in das Programm aufgenommen, welche aktuell betreut werden. Dabei werden Start-ups in der Umsetzung ihrer Idee, der Entwicklung eines nachhaltigen, zukunftsorientierten und zugleich finanzierbaren Business Plans und einem darauf abgestimmten Geschäftskonzept sowie bei der Einwerbung weiterer Fördermittel unterstützt. 
 

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© Foto Cityfoto/Pelzl-Mairwöger: Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner und der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus Andreas Winkelhofer mit den aktuellen Absolvent:innen und den neuen Teilnehmer:innen des Tourismusinkubators.
Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner und der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus Andreas Winkelhofer mit den aktuellen Absolvent:innen und den neuen Teilnehmer:innen des Tourismusinkubators.

Betreiber:innen-Netzwerk und Kooperationen

Ein weiteres Augenmerk zur Stärkung der Innovationskultur liegt in der aktiven Förderung von Kooperationen zwischen den Touristiker:innen und auch Vertreter:innen anderer Branchen. 

Im Juni 2024 wurde in Zusammenarbeit von Oberösterreich Tourismus und Business Upper Austria der Oberösterreich Dialog veranstaltet. Das Ziel des Events ist die stärkere Vernetzung der Branche mit anderen Wirtschaftsbereichen. Knapp 200 Gäste waren am Loxone Campus in Kollerschlag dabei. Es wurden Fragen rund um die Themenbereiche „Attraktivität von Arbeitnehmerregionen“, „Chancen und Nutzen von Erlebniswelten“ und „Energiesparen entlang des Lebenszyklus von Gebäuden“ beleuchtet. Neben Keynotes, Diskussionsrunden und Netzwerkmöglichkeiten gab es auch eine Führung durch den Loxone Campus mit Hotel, Seminarbereich, Büros und Logistikzentrum.

© Foto Stöbich e.U.: OÖ Dialog - Tourismus.Wirtschaft am 4. Juni 2024 im Loxone Campus, Kollerschlag.
Impressionen vom OÖ Dialog - Tourismus.Wirtschaft am 4. Juni 2024 im Loxone Campus in Kollerschlag im Mühlviertel.

Zwei Mal im Jahr findet ein Tourismus-Stammtisch für Betreiber:innen, Investor:innen und Projektentwickler:innen statt, der den Austausch zu aber auch zwischen den verschiedenen Akteuren stärkt. Im April 2024 wurde mit knapp 20 Teilnehmer:innen die Tabakfabrik in Linz besichtigt und es konnten erste Einblicke in das in Bau befindliche Arcotel im Quadrill Tower gewonnen werden. Im Oktober 2024 haben knapp 30 Teilnehmer:innen das umgestaltete Hotel Post am See in Traunkirchen besichtigt. Nach der Besichtigung der Häuser und dem Austausch mit Betreiber bzw. Eigentümer wurde der Abend beim gemeinsamen Essen zum Ausklang gebracht. 

Gemeinsam mit dem Land OÖ und der OeHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) wurde im Dezember 2024 eine Infoveranstaltung zu Fördermöglichkeiten im gewerblichen Tourismus abgehalten. Zielgruppen des Events waren insbesondere die Förderabteilungen der oberösterreichischen Banken und Tourismusberatungsunternehmen. Neben den aktuellen Förderinstrumentarien von Land und Bund wurden der Tourismusinkubator vorgestellt und Erfahrungen aus der Praxis reflektiert.