Neue Zeiten – Nachhaltigkeit verändert Donaukreuzfahrten
Von 26. bis 29. November 2023 trafen sich rund 280 Kongressteilnehmer:innen zur 27. Internationalen Donauschifffahrts- & Tourismuskonferenz in Linz, die im Zuge des österreichischen Vorsitzes in der EU-Strategie für den Donauraum (EUDSR) veranstaltet wurde. Unter dem diesjährigen Motto „Neue Zeiten. Nachhaltigkeit verändert Donaukreuzfahrten“ wurde über Aktuelles im Bereich der Flusskreuzfahrt, neue Perspektiven und die Wertschöpfung für die Stadt Linz im Zusammenhang mit der Donauschifffahrt in Oberösterreich diskutiert.
Mit einem Nächtigungsplus von 5,5% im Vergleich zum Vorjahr und sogar 9% zu 2019 hat die Sommersaison an der Donau in Oberösterreich ein beeindruckendes Ergebnis vorzuweisen. 177.077 Ankünfte, 379.859 Nächtigungen und eine Aufenthaltsdauer von zwei Tagen von Mai bis Oktober 2023 sprechen für die Region und die Schifffahrt ist neben dem Radfahren, E-Biken und Wandern ein treibender Tourismusfaktor.
Ausgelöst durch die Corona-Pandemie war zwar eine Pause eingelegt worden, jedoch steigen die Passagierzahlen wieder und kommen dem Vor-Krisenniveau immer näher. Im Jahr 2022 wurden 350.000 Passagier:innen auf Donau-Kreuzfahrtschiffen transportiert – ein Plus von 288,9% im Vergleich zu 2021 – und die Zahl an Passagier:innen liegt nur noch 34,6% unter dem Wert von 2019. (Quelle: viadonau Jahresbericht 2022)
Als Ankunftspunkt internationaler Gäste in die Region sollen die oberösterreichischen Anlegestellen nicht nur Liegestellen sein, sondern auch die Wertschöpfung an Land erhöht werden um die Besucher:innen zum Wiederkommen zu ermutigen. Ausflugsziele an Land sind die Private Home Visits, das Stift Engelszell mit Brauerei- und Likörverkostungen und das Schütz Art Museum in Engelhartszell, die für kommendes Jahr bereits im Voraus 70-mal von Schiffsgruppen gebucht wurden. Bereits 181-mal gebucht wurden außerdem das Stadttheater Grein, die Greinburg, das Stift St. Florian mit den Bruckner-Angeboten, die Gedenkstätte Mauthausen sowie Radtouren entlang der Donau. Auch in der Landeshauptstadt ändern sich die Ausflugsziele von Kreuzfahrt-Reisenden – statt Tagesausflügen nach Salzburg und Krumau, werden vermehrt Halbtages-Stadtführungen und -ausflüge in Linz und Ausflüge in die Region unternommen.
Wichtiger Programmpunkt der 27. Internationalen Donauschifffahrts- und Tourismuskonferenz war die Präsentation der Flusskreuzfahrt-Branchenumfrage 2023, die von CENTOURIS (Universität Passau) in enger Abstimmung mit der ARGE Donaukreuzfahrten Österreich durchgeführt wurde. In der Umfrage wird bestätigt, dass der DACH-Markt der wichtigste Quellmarkt für Flusskreuzfahrten ist, gefolgt von Amerika/Kanada und dem Vereinigen Königreich & Irland. Der Tourismus profitiert von Marketing-Aktivitäten von Flusskreuzfahrt-Veranstaltern weltweit, bei denen rund 35% die Donau betreffen. „Die touristische Nutzung von Naturräumen wie der Donau soll aber immer im Einklang mit der Natur stattfinden. Der Schutz der Natur und der schonende Umgang mit wertvollen Ressourcen ist im ureigensten Interesse des Tourismus, deshalb spielt auch das stärker werdende Thema Nachhaltigkeit bei der Donauschifffahrt eine immer wichtigere Rolle“, ergänzt Tourismus-, Wirtschafts- und Energie-Landesrat Achleitner.
Zusammenarbeit von Fluss und Land
Das Land Oberösterreich und die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH arbeiten daran, den Sektor laufend nachhaltiger zu gestalten. So werden die Anlegestellen für Donau-Kreuzfahrtschiffe in Oberösterreich mit Landstrom ausgestattet, um auf Dieselaggregate verzichten zu können, was die Luft- und Lärmbelästigung in Linz und Engelhartszell deutlich verringert. Mit der Donauschifffahrts- und Tourismuskonferenz werden die Fluss- und die Landseite zusammengebracht: „Das übergeordnete Ziel beider Seiten ist es, langfristig für Gäste als auch für Bewohner:innen der Region ein nachhaltig schönes Angebot zu erreichen“, erklärt Petra Riffert, Geschäftsführerin der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH und Organisatorin der diesjährigen Konferenz.
Um die Konferenz am 28. November festlich ausklingen zu lassen, luden Oberösterreich Tourismus und die Kulturabteilung des Landes Oberösterreich die Gäste zu einem Gala-Abend mit Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer ins Musiktheater ein. Dieser stand unter dem Motto „200 Jahre Bruckner“ und weckte bereits die Vorfreude auf das bevorstehende Super-Kulturjahr 2024, das unter anderem mit dem 200. Geburtstag Anton Bruckners ganz Oberösterreich zur Bühne macht.
