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Kreative Ideen für den Tourismus

Der Tourismus-Inkubator unterstützt in der zweiten Runde neun neue Ideen für die oberösterreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft und damit junge, dynamische High Potentials.

Die Bewerbungsfrist für die zweite Runde des neuen Tourismus-Inkubators ist zu Ende gegangen. Die Jury hat getagt und jene Start-ups ausgewählt, die nun ein Jahr begleitet werden. „Vom Eierspeisroboter über einen ‚Next Generation Abenteuervan‘ bis hin zum multifunktionalen Hotel zeigen junge, dynamische High Potentials mit kreativen Ideen im Tourismus auf“, stellt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner zur Jury-Entscheidung fest.

Junge, innovative und kreative Menschen, die sich für den Tourismus begeistern und in der Branche Karriere machen wollen, werden vom Wirtschafts- und Tourismusressort des Landes OÖ, der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria, der Oberösterreich Tourismus GmbH und der tech2b Inkubator GmbH beraten und gefördert. 

 

Start-ups stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismus-Branche

Die Landes-Tourismusstrategie hat zum Ziel, eine aktive Gründerszene durch einen Inkubator ins Leben zu rufen. So kann die Zahl der Gründungen steigen und sich der Digitalisierungsgrad erhöhen. „Mit dem Tourismus-Inkubator wollen wir High Potentials abholen, neue Geschäftsmodelle sowie die Digitalisierung im touristischen Bereich stärken und die Potenziale im oberösterreichischen Tourismus ausschöpfen. Außerdem sollen Betriebsübernahmen professionalisiert sowie die Branche verjüngt und dynamisiert werden“, betont Landesrat Achleitner. „In der Pilotphase im vergangenen Jahr wurden acht Start-ups begleitet. Erste Ideen wurden erfolgreich umgesetzt. Damit haben wir für das Förderprogramm wertvolle Erfahrungen gesammelt und vor allem nachhaltige Tourismusprojekte auf den Weg gebracht, die mit der ‚Start-up-Sponsion‘ in Mondsee ausgezeichnet und in den Echtbetrieb übergeleitet wurden“, so Landesrat Achleitner.

 

Neun neue Projekte 

Der Tourismus-Inkubator startete im Juli 2022 in die zweite Runde, in der neun neue Projekte unterstützt werden und ab sofort ein Jahr lang den Tourismus-Inkubator durchlaufen:

 

Streuobstwerkstatt / Zell an der Pram (Bezirk Schärding)

Das Unternehmen Streuobstwerkstatt ist ein Verbund von elf Partnerbetrieben mit Andreas Panhuber als Geschäftsführer. „Wir entwickeln maßgeschneiderte Produkte für Kunden, die aktiv und nachhaltig gegen den Verlust der Biodiversität, für den Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese und gegen Lebensmittelverschwendung auftreten wollen. Durch den Einsatz der Streuobstwerkstatt-Produkte erhalten Betriebe Umsatzwachstum und Imagegewinn“, betont er. Bis jetzt werden die Produkte via Einzelhandel, Firmenkunden und Privatkunden verkauft. Nun ist der Vertrieb in der Tourismuswirtschaft geplant. „Wir entwickeln maßgeschneiderte Produkte und Marketingtools für- Hotels, Systemgastro und Gastro-Vorreiter, Green-Event-Veranstalter im MICE-Segment, also Messen, Incentives, Kongresse, Tagungen und Ausstellungen sowie für Tourismusverbände bzw. die Oberösterreich Werbung“, sagt Panhuber. Die Umsetzung plant er mit wichtigen Branchen-Playern und Genussland OÖ. www.streuobstwerkstatt.at

 

Crowddriving / Steyr

Als erstes flächendeckendes E-Carsharing, E-Taxi- & E-Lieferservice leistet crowddriving einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende. Derzeit stehen sieben E-Pkw im zentralen Hub in Steyr-Christkindl. Via App registrierte Nutzer:innen können diese jederzeit und einfach ausleihen. Zusätzlich sind telefonisch oder über die Rezeptionen des „Hotel & Day Spa Vitus Steyr“ sowie des „Hotel & Restaurant Christkindlwirt****“ Taxifahrten oder Zustelldienste buchbar. „Das Besondere an unserem Konzept: Auch Personen, die sich nicht in der Nähe des Hubs in Steyr befinden, können das Carsharing-Modell nutzen. Die Fahrzeuge werden in ganz Österreich zugestellt“, erklärt Gründer Georg Baumgartner. Sind die Elektroautos gerade nicht vermietet, stehen sie den Mitarbeiter:innen der Hotels zur Verfügung. So ist die optimale Auslastung der Fahrzeuge garantiert. www.vitusdrive.at

 

Golf-Indoor Lounge / Leonding (Bezirk Linz-Land)

Dem Golfsport haftet hierzulande immer noch ein exklusives und elitäres Image an. Mit seinem Indoor Golf-Konzept verfolgt Gründer Markus Gaggl einen niederschwelligen und ganzheitlichen Ansatz für jede und jeden am Golfsport Interessierte:n. „Durch die Kombination aus Sport und Event, Gastronomie und Shop, gepaart mit einem ansprechenden Ambiente, entsteht ein zentraler Treffpunkt für Golfbegeisterte. Dieses Konzept wird nachhaltig die bestehende Barriere zum Golfsport reduzieren und zu mehr Golfspielern führen“, ist Markus Gaggl überzeugt.

 

Knödlerei / Linz

Die Knödlerei kombiniert traditionelle Knödel mit begehrten Süßspeisen und Food-Trends. „Wir wollen vor allem mit einem neuen, nachhaltigen und regionalen Produkt punkten. Anfangs werden die Knödel bei Veranstaltungen und Messen in größeren Mengen angeboten. In Zukunft sind drei Distributionskanäle geplant: Catering, Tresenverkauf und B2B-Cross-selling“, sagt Gründer Uros Rakic. Betreut wird die Knödlerei von Gastro-Expert:innen aus Oberösterreich und der FH OÖ.

 

MAVIS / Schlierbach (Bezirk Kirchdorf)

Das Wohnmobil – früher Inbegriff des spießigen Camping-Urlaubs – ist zum Lifestyle-Objekt geworden. Junge Menschen nutzen den Wohnwagen heute als mobile Lebens-, Arbeits- und Abenteuerräume – passend zum neuen Lebensstil basierend auf Nachhaltigkeit, Freiheit und Individualität. Innovative Lösungen gibt es dafür aber kaum. MAVIS entwickelt daher mit einem oberösterreichischen Partnernetzwerk ein modulares DIY-Ausbausystem, das jeden Kastenwagen in einen „Next Generation Abenteuervan“ für diese neue und wachsende Zielgruppe transformiert. Gründer Stefan Ehrenbrandtner über sein Konzept: „Durch innovative Plug&Play-Module kann jede:r seine bzw. ihre ganz individuelle Konfiguration erstellen und die Designs jederzeit komplett verändern. Das ermöglicht einen ganzheitlichen Ansatz zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.“ Zusätzlich entwickelt MAVIS innovative Geschäftsmodelle, die das Naturerlebnis für möglichst viele Menschen zugänglich machen. www.mavis.one

 

Natur Brauerei Almtal / Scharnstein (Bezirk Gmunden)

Sascha Diensthuber und Martin Holzinger haben eine Vision: Das Handwerk des Bierbrauens wiederzubeleben und die Braukunst im Almtal erneut aufzubauen. Schließlich finden sich die historischen Wurzeln in einer langen Tradition: Von 1622 bis 1860 gab es in Scharnstein eine Brauerei sowie einen Hopfengarten. „Zusätzlich ist es uns ein Anliegen, die regionale Entwicklung in der Landwirtschaft zu stärken, um so unsere Rohstoffe direkt aus der Gegend beziehen zu können“, betonen die beiden Jungunternehmer. „Außerdem ist es uns wichtig, allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, über Crowdfunding oder als Genussbotschafter ein Teil unseres Unternehmens zu werden, um gemeinsam die Bierkultur im Almtal-Salzkammergut zu stärken.“ Diensthuber und Holzinger starten als Gipsy Brewer und wollen eine Bier-Erlebniswelt im Almtal realisieren: „An diesem Ort treffen sich Menschen aller Altersgruppen – ein Ort der Begegnung und des Miteinander-Seins, eine Symbiose aus regionalen Shops, Handwerksbetrieben und Kulinarik.“ www.naturbrauerei-almtal.at

 

Robotic Kitchen / Neuzeug (Bezirk Steyr-Land)

Die stundenlang warmgehaltene Eierspeis‘ am Frühstücksbüffet soll bald Vergangenheit sein, wenn es nach Reinhard Halusa, Philipp Knobloch, Johannes Strassmayr und Gerhart Stadlbauer geht: „Mit der in Gründung befindlichen Dinnity GmbH planen wir, Geräte für die Automatisierung in der Gastronomie anzubieten. Unser erstes Produkt soll ein vollautomatisierter Rühreiroboter sein, der am Frühstücksbuffet zum Einsatz kommt.“ Der „Ei-Robot“ löst mehrere Probleme: Zunächst lindert er den Personalmangel, weil er den kompletten Kochprozess von der Zubereitung bis zur Reinigung des Geschirrs übernimmt. Der Gast kann frisches, qualitativ hochwertiges Rührei inklusive Röstaromen genießen. Und nicht zuletzt fördert der Eierroboter die Nachhaltigkeit: Denn die Rühreimischung wird gekühlt und kann wiederverwendet werden. Somit müssen übriggebliebene Reste der Eierspeis‘ nicht mehr weggeworfen werden.

 

SBÄM / Linz

Ein internationales Musik-Festival in Oberösterreich mit ausschließlich regionalen Partnern – das ist das SBÄM Fest 4. Mehr als 30 Acts aus der internationalen Punk- und Punkrock-Szene rockten Ende Juli 2022 die Tabakfabrik Linz. Veranstalter sind Birgit und Stefan Beham. „Das zum Großteil internationale Publikum wird von regionalen Foodtrucks und dem Linzer Bier verköstigt. Aber nicht nur die Gastronomie, die komplette Produktion findet ausschließlich in Zusammenarbeit mit oberösterreichischen Partnern statt“, betont das Künstler-Ehepaar. Grundsätzlich setzt sich die 2018 gegründete SBÄM GmbH aus drei Bereichen zusammen: SBÄM Artworks, SBÄM Records und SBÄM Fest. „Begonnen hat zunächst alles mit dem Erstellen von Artworks für Bands aus der Rock- und Punkrock Szene“, erinnert sich Stefan Beham. „Die durch die Zusammenarbeit entstandenen Beziehungen zu den Bands, deren Management und auch zu internationalen Booking-Agenturen verhalfen uns schließlich zur ersten Ausgabe des SBÄM Fests, das 2017 zum allerersten Mal in Timelkam stattfand.“ Danach folgten weitere Ausgaben im Alten Schlachthof in Wels, die das SBÄM Fest nach kürzester Zeit zu einem der bekanntesten Szene-Festivals in Europa machten. fest.sbam.rocks

Inkubator soll Start-up-Szene auch im Tourismus in Oberösterreich aufbauen

Der Tourismus-Inkubator unterstützt Start-ups beim Umsetzen ihrer Idee, Entwickeln eines nachhaltigen, zukunftsorientierten und zugleich finanzierbaren Businessplans und einem darauf abgestimmten Geschäftskonzept sowie beim Beantragen weiterer Fördermittel. Die Start-ups erhalten zwölf Monate lang eine branchenspezifische und strategische Gründungsberatung und Begleitung durch die Expert:innen von tech2b, Business Upper Austria sowie Oberösterreich Tourismus und einen nicht rückzahlbaren Barzuschuss von 10.000 Euro.

 

Ansprechpartner

Heinz Gressenbauer
Oberösterreich Tourismus GmbH
Telefon +43 732 7277-128
E-Mail heinz.gressenbauer@oberoesterreich.at