Mobilität. Wo die Reise hingeht
Die Zeiten ändern sich, so auch unser Mobilitätsverhalten. Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem grünen Lebensstil und der Rückkehr zur Natur. Die steigende Lebenserwartung, der Rückgang des privaten Autobesitzes im urbanen Raum, die Entwicklung hin zu kürzeren und häufigeren Reisen sowie die zunehmende Internationalisierung unserer Gäste sind Trends, die neue Herausforderungen bringen. Wir stoßen an die Kapazitätsgrenzen auf der Straße und in der Parkraumbewirtschaftung. Gemeinsam müssen wir Mobilität neu denken, vernetzen und zukunftsfähige Lösungen schaffen.
Im Fokus: An- und Abreise / Mobilität vor Ort
Wodurch entstehen die meisten Emissionen im Tourismus?
Dem weltweiten Tourismus sind etwa 8 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen zuzuschreiben, Tendenz steigend. (Quelle: Umweltbundesamt 2019). Ein wesentlicher Teil der Emissionen im Tourismus entsteht durch die An- und Abreise unserer Gäste und Mitarbeitenden. Demnach liegt im Bereich der nachhaltigen Mobilität von Gästen und Mitarbeitenden der entscheidende Hebel, damit die Transformation zum regenerativen Tourismus gelingt.
Wie reist der Oberösterreich-Gast an?
Der Pkw ist das beliebteste und emissionsstärkste Verkehrsmittel. 81 Prozent der Oberösterreich-Urlauber reisen mit dem Auto an. Die Bahn bringt 11 Prozent aller Gäste nach Oberösterreich. Mit dem Wohnwagen/Wohnmobil sind 3 Prozent in den Urlaub aufgebrochen. 51 Prozent der Oberösterreich-Urlauber nutzen den eigenen PKW in der Urlaubsdestination. In die Bahn steigen 10 Prozent aller Gäste im Urlaubsort. Mit dem Wander-bzw. Skibus sind 3 Prozent in der Urlaubsdestination unterwegs. (Quelle: T-MONA Sommer 2023, Daten für Oberösterreich).
Was wünscht sich der Gast von morgen?
- Mobilität als Service
Die Wahl des Mobilitäts-Produktes - sei es Auto, Fahrrad oder öffentlicher Verkehr - tritt in den Hintergrund. Der Konsument fordert mehr und mehr ein integriertes, vernetztes Mobilitäts-Angebot, welches den schnellen und komfortablen Wechsel zwischen einzelnen Verkehrsmitteln ermöglicht. - Mobilität als Erlebnis
Die reine Bewegung im Raum tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Die Reise wird zum “mobilen Erlebnis”. Schon die Anreise in den Urlaub ist damit Teil des Reise-Erlebnisses.
Was ist unsere Aufgabe?
Die Schlüsselrolle in den Nachhaltigkeitsbestrebungen des Oberösterreich Tourismus ist die Förderung der nachhaltigen Mobilität bei An- und Abreise sowie bei der Fortbewegung innerhalb der Destinationen mit Fokus auf Schließung der “ersten und letzten Meile”. Eines der definierten Ziele in der Landes-Tourismusstrategie 2030 ist die Steigerung der Quote der öffentlich anreisenden Gäste durch entsprechende Produkte und Lösungen in (Leit-)Betrieben und Destinationen.
ARGE Tourismus Mobilität OÖ
Aufgaben. Ziele. Handlungsfelder.
Aufgabe der ARGE
Die ARGE Tourismus Mobilität OÖ ist in der Landes-Tourismusstrategie 2023 als Plattform für die Weiterentwicklung der touristischen Mobilität in Oberösterreich verankert. Sie ist künftig die treibende Kraft für die Zielerreichung in diesem Bereich.
Mitglieder:
Oberösterreich Tourismus, Land Oberösterreich, Oberösterreichischer Verkehrsverbund (OÖVV), Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC), Klimabündnis OÖ, Regionalmanagement Oberösterreich (RMOE), Tourismusverbände
Ziele der ARGE
- Integration regionaler Mobilitätsangebote in das geplante MaaS-System (Mobility as a Service)
- Entwicklung von Mobilitätslösungen für überregionale Gäste durch Vernetzung von lokalen Angeboten
- Nachhaltige, integrierte touristische Mobilitätsangebote schaffen
- Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebotes für Gäste in den Regionen forcieren
- Neue Kooperationen anstoßen (zum Beispiel zwischen Hotels im Bereich Gäste-Transfers/Shuttles)
Handlungsfelder der ARGE
- Kommunikation (Gäste, Leistungsträger und Destinationen)
- Integration von klimafreundlichen Mobilitätsangeboten in die touristische Produktentwicklung
- Nachhaltige, klimafreundliche Mobilität in Destinationen und bei Betrieben
- Landesweite Mobilitätsangebote und -services
1. Handlungsfeld Kommunikation: Good Practices
Oberösterreich Tourismus und der Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV) haben das Freizeit-Ticket OÖ eingeführt. Mit diesem Ticket sind Erwachsene mit bis zu vier Kindern einen Tag lang mit Bus und Bahn im ganzen Bundesland unterwegs.
Bei der Sommer-Ausflugskampagne werden Ausflüge mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Mittelpunkt gestellt. Via Radio-Spotausstrahlungen, TV-Beiträgen, Bus-Brandings sowie Social Media Marketing werden klimafreundliche Ausflüge vorgestellt.
In der Donauregion Oberösterreich hat das Auto im Urlaub Pause. Zahlreiche Ausflüge kann man ganz ohne Auto genießen. Vielen Hotels bieten sich als idealer Startpunkt für autofreie Entdeckungstouren an.
In Kooperation mit dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund und dem Kompass-Verlag ist Oberösterreichs erster Öffi-Tourenführer entstanden. Er beinhaltet 40 Wandertouren, die bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.
2. Handlungsfeld Produktentwicklung: Good Practices
Landesweite Initiative mit 13 Institutionen und Organisationen zur umsichtigen Nutzung von Oberösterreichs Natur. Sie berücksichtigt die Interessen aller:
Von Erholungsuchenden, Wanderer:innen und Sportler:innen ebenso wie von Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz.
n der Kategorie "Nachhaltiges touristisches Gesamterlebnis" ging der Oberösterreichische Tourismuspreis NOTOS 2023 ins Mühlviertel. Bei der Bio-Entdeckertour geht es dank Bahn An- und Abreise und E-Bike fast CO2 neutral durch das Mühlviertel.
Für Gäste, die ohne Auto in die Region Traunsee-Almtal reisen, fehlte für “die letzte Meile” ein zufriedenstellendes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. So wurde das Salzkammergut Shuttle ins Leben gerufen.
Einzigartige Erlebnisroute für eMountainbiker durch das Salzkammergut. Mit insgesamt 10 Tages-Etappen bietet der BergeSeen eTrail sowohl ambitionierten Sportler:innen als auch Genussradler:innen unvergessliche Naturerlebnisse und spektakuläre Ausblicke.
Die abwechslungsreichen Radtouren in der Donauregion bieten sowohl Kultur- als auch Naturbegeisterten unvergessliche Erlebnisse. Perfekt ausgeschildert und mit detaillierten GPS-Daten ausgestattet, garantieren sie eine reibungslose und entspannte Fahrt.
3. Handlungsfeld Destination/Betriebe: Good Practices
Mit der Oberösterreich Tourismus Wallbox, einer Kooperation von KEBA eMobility und dem ÖAMTC erhalten oberösterreichische Tourismusbetriebe Unterstützung bei der Entwicklung der Ladeinfrastruktur in ihrem Betrieb.
Mit dem E-Auto Oberösterreich umweltfreundlich entdecken. Eine Route mit genauen Kilometer- und Zeitangaben inklusive Lademöglichkeiten für das Elektroauto.
Ankommen und losradeln in der Donauregion. Mit der iBIKE-BOX! können E-Bikes online oder direkt vor Ort gemietet werden. Die iBIKE-BOX wird umweltfreundlich produziert und ist mit E-Bikes bestückt, die mittels Photovoltaikanlage gespeist werden.
Die Card ist für Gäste der Urlaubsregion Pyhrn-Priel ab der ersten Übernachtung in einem von rund 180 Partnerbetrieben im Preis inkludiert. Sie bündelt 40 kostenlose und 20 ermäßigte Leistungen, darunter die Nutzung öffentlicher Buslinien im Netz des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes innerhalb der Destination.
55 Bauernhöfe in Oberösterreich sind mit Bus und Zug erreichbar. Bushaltestelle oder Bahnhof sind maximal 850 Meter vom Betrieb entfernt. Verpflegung gibt es direkt am Hof oder es gibt Hofläden, Supermärkte oder Restaurants maximal 1 Kilometer entfernt.
4. Handlungsfeld Landesweite Mobilitätsangebote und -services
MaaS-Plattform (Projekt in Entwicklung)
Fortbewegung als Dienstleistung: Mobility as a Service – kurz MaaS - ist eine integrierte Lösung, die verschiedene Verkehrsmittel wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder, Carsharing und Fahrdienste in einer einzigen Anwendung vereint. Diese Plattform soll den Nutzer:innen ermöglichen, ihre gesamte Reise von Tür zu Tür zu planen, zu buchen und zu bezahlen, ohne zwischen verschiedenen Anbietern wechseln zu müssen.
Die Vorteile liegen in der Vereinfachung der Reiseplanung und der Reduzierung von Verkehrsstaus. Anstatt Fortbewegungsmittel zu besitzen, werden diese geteilt, gemeinsam genutzt und können jederzeit – z. B. via App – lokalisiert und gebucht werden.
Projekt-Ziele:
- stärkere Nutzung des öffentlichen Verkehrs
- Nutzung der klimaschonenden Mobilität
- Schließung der ersten und letzen Meile
- Ausbau zu einer nationalen MaaS-Plattform
Weiterführende Links
- klimaaktiv - Mobilität: Mobilitätsmanagement für Tourismus und Freizeit
- klimaaktiv - Mobilität: Angebote und Beratung
- VCÖ (Verkehrsclub Österreich): https://vcoe.at
- OÖVV: Oberösterreichischer Verkehrsverbund: https://www.ooevv.at
- Die Mobilitätsinitiative des Landes OÖ ‘Mobil ans Ziel’: https://www.mobil-ans-ziel.at
- RMOÖ, Regionalmanagement OÖ: https://www.rmooe.at
- Klimabündnis Oberösterreich: https://oberoesterreich.klimabuendnis.at/oberoesterreich/weitere-bereiche/mobilitaet
- KEM: https://www.klimaundenergiemodellregionen.at
- ÖAMTC Oberösterreich: https://www.oeamtc.at/standorte/oberoesterreich
Ansprechpartner
Mag. Philipp Ausserweger, MBAOberösterreich Tourismus GmbH
Telefon +43 732 7277-171
E-Mail philipp.ausserweger@oberoesterreich.at
