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Nachhaltigkeit: Wie der Verein „Wie’s Innviertel schmeckt“ die Direktvermarktung revolutioniert

Nachhaltigkeit umfasst nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ökonomische Verantwortung. Viele oberösterreichische Initiativen gehen mit gutem Beispiel voran und engagieren sich nachhaltig – so auch der Verein „Wie’s Innviertel schmeckt“.

„Regionalität und Nachhaltigkeit sind für uns nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis. Wir wollen zeigen, dass man durch Zusammenarbeit und kurze Wege nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die lokale Wirtschaft stärkt“, betont Ing. Mag. Georg Gumpinger, Projektleiter des Vereins „Direktvermarktung Innviertel“. Unter seiner Leitung hat sich der Verein zu einer Plattform entwickelt, die kleinteilige, meist landwirtschaftlich geprägte Lebensmittelproduzenten im Innviertel unterstützt und fördert.

Ein Netzwerk für regionale Qualität
Aus einer Arbeitsgemeinschaft für lebensmittelerzeugende Produkte, die sich 2009 gegründet hat, wurde 2017 der Verein „Wie’s Innviertel schmeckt“ mit dem Ziel, ein gemeinsames Netzwerk an Betrieben zu schaffen. Heute verfügt der Verein über rund 50 Mitgliedsbetriebe sowie etwa 200 weitere Direktvermarktungsbetriebe im Netzwerk.

Der Verein steht für 100 % Regionalität, 100 % Ehrlichkeit und 100 % Genuss. Für die Mitgliedsbetriebe bietet der Verein ein breites Portfolio an Leistungen, die sich positiv auf die Nachhaltigkeit sowie die Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft auswirken. So können Anbieter aus Handel, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung mit einer Bestellung, einer Rechnung und einer Lieferung bis zu 1.000 Produkte von den 50 Mitgliedern beziehen. Dies spart Ressourcen für Bestellung und Abwicklung ein und reduziert Lieferwege deutlich, was sich positiv auf den CO2-Verbrauch und die Personal- und Lieferzeit auswirkt.

Nachhaltigkeit im Fokus
Neben der ressourcenschonenden Verkaufsunterstützung setzt der Verein stark auf den gemeinsamen Erfahrungsaustausch, Qualifizierung und eine stärkere Sichtbarkeit der Anbieter. Dadurch sollen noch mehr Kunden aus dem Innviertel erreicht und Verkaufswege verkürzt werden. Ein Beispiel für die Sichtbarkeit ist das Produzentenhandbuch mit 180 Produzenten und mehr als 3.500 Produkten sowie das Kochbuch „Wie’s Innviertel schmeckt“ – regional-echt-guat mit über 100 Rezepten aus den Innviertler Lebensmitteln.

Der Verein arbeitet auch intensiv mit Schulen zusammen, um das Bewusstsein für Regionalität und regionale Wirtschaftskreisläufe zu schärfen, beispielsweise im Kleinprojekt „Region macht Schule“.

Spezifische Nachhaltigkeitsziele
Der Verein verfolgt das Ziel, eine Versorgung über kurze Wege zu gewährleisten und dadurch klimaschonend zu wirken. Für Kunden und Lieferbeziehungen der Mitglieder werden verkehrssparende Ansätze gewählt, wie zentrale Abholstationen, Mitfahrmöglichkeiten und gemeinsame Lieferwege. Zudem wird auf naturnahe, ressourcenschonende Produktion und Vertrieb gesetzt. Bewusstseinsbildende Maßnahmen im Bereich Kreislaufwirtschaft, Biodiversität und biologische Erzeugung werden durch Schulprojekte und andere Initiativen gefördert.

Die nachfolgende Bildergalerie ist mittels Pfeiltasten (links, rechts) bedienbar.

Stakeholder und Partnerschaften
Das Projekt ist auf Partnerschaft und Kooperationen aufgebaut. Neben den Mitgliedsbetrieben arbeitet der Verein mit Institutionen wie Genussland OÖ, den Innviertler Tourismusverbänden, Hot Spot Innviertel, diversen Bildungseinrichtungen und den Innviertler LEADER-Regionen zusammen. Viele der Partnerbetriebe sind mit Gütesiegeln wie der Bio-Zertifizierung, dem AMA-Gütesiegel und der IFS-Zertifizierung ausgezeichnet.

Eine besondere Partnerschaft besteht mit dem BIOhof Geinberg, welcher im hauseigenen Hofladen nicht nur die im BIOhof produzierten Gemüsesorten anbietet, sondern auch Gewürze, Öle, Müslis, Nudeln, Trockenfrüchte, Fleisch, Innviertler Knödel und vieles mehr von den „Wie´s Innviertel schmeckt“-Mitgliedsbetrieben im Sortiment hat. Das Angebot dieser regional produzierten kulinarischen Vielfalt schätzen nicht nur die Einheimischen, sondern auch die Gäste des SPA Resort Geinberg, welche beim nach Hause fahren oft noch den Hofladen besuchen. 

Auszeichnungen und Zukunftspläne
Viele der Partnerbetriebe sind mit verschiedenen Gütesiegeln ausgezeichnet, was die Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte unterstreicht. Unter dem Titel „Kulinarikreisen Innviertel“ sollen erlebnisorientierte Angebote bei ausgewählten Direktvermarktern erarbeitet und für die Menschen eröffnet werden.

So geht Nachhaltigkeit!
Projekte wie „Wie’s Innviertel schmeckt“ setzen ein starkes Zeichen für die Tourismusbranche in Oberösterreich und zeigen, wie Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip der Landes-Tourismusstrategie 2030 erfolgreich umgesetzt wird. Der Verein ist ein Best Practice Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit, von der sowohl Unternehmen als auch Konsumenten profitieren.

Nachhaltigkeit und Regionalität – Unser digitales Wissens-Hub
Nicht nur der Verein „Wie’s Innviertel schmeckt“ geht mit gutem Beispiel voran – auch viele weitere Projekte in Oberösterreich widmen sich dem Thema Nachhaltigkeit. Alle Good-Practices, Infos zu aktuellen Förderungen, Zertifizierungen und Weiterbildungen finden Sie auf unserer Online-Wissensplattform für nachhaltigen Tourismus in Oberösterreich.