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WARUM ist Indoor Golf nicht nur für Profis, Herr Gaggl?

Die Idee für Ruff Indoor Golf stammt eigentlich aus Schweden.  Am 4. November 2022 brachte Markus Gaggl das Franchise-Unternehmen nach Österreich und eröffnete die erste Indoor Golf-Anlage in Leonding. Ruff kombiniert Service, Komfort und die Freude am Sport, ganz unabhängig vom Spiel-Niveau und egal ob alleine oder in der Gruppe: ein perfektes, wetterunabhängiges, sportliches Angebot für Incentives, Gruppen und Seminare. Im Interview erzählt Markus Gaggl von seiner Projektidee und wie ihm das Tourismus Inkubator Programm beim Durchstarten geholfen hat.

Mit Ruff wird Golf zum Ganzjahressport. Wie kam es zu eurer Projektidee?

Golf ist in unseren Breitengraden leider immer noch mit „Alt – Weiß – Reich“ und damit elitär assoziiert. Dies ist jedoch ausschließlich ein zentraleuropäisches Phänomen. In Asien und den USA ist Golf ein Volkssport und auch in Europa ist Golf in vielen Ländern breiter positioniert. In Island spielen 17 Prozent der Bevölkerung Golf, in Großbritannien rund 10 Prozent und in Schweden 6 Prozent. Nur in Österreich, Deutschland und der Schweiz zählen wir gerade mal ein Prozent Golfspieler und diese Zahl ist seit vielen Jahren unverändert. Ich spiele seit zehn Jahren Golf und kam vom Eishockey, also ein absoluter Quereinsteiger. Ich habe mich immer gefragt, wie man den Golfsport moderner, jünger und diverser gestalten könnte. Durch Zufall bin ich darauf gekommen, dass es beinahe überall außerhalb der D-A-CH Region moderne Golf Entertainment Konzepte gibt. Nach etwas Recherche habe ich mit RUFF Schweden Kontakt aufgenommen und nach zwölf Monaten Verhandlung die Exklusivrechte für Österreich, Deutschland und die Schweiz erworben. Hier agiere ich mittlerweile als Franchisegeber und entwickle gemeinsam mit Partnern neue Standorte.

 

Indoor Golf – nur für Profis oder wie wollt ihr auch Anfänger begeistern?

Indoor Golf ist eine neue Freizeitaktivität für Alle. Die Technologie kommt jedoch aus dem Profisport und ist absolut High-Tech. Die Software erlaubt unterschiedliche Aktivitäten für Profi-Golfer, Amateure, Anfänger und absolute Nicht-Golfer. Bei uns gibt es keine Kleidungsvorschriften, Leihschläger sind kostenlos und eine Mitgliedschaft oder Vorkenntnisse sind nicht erforderlich – damit senken wir die vermeintlichen Barrieren für Nicht-Golfer gegen Null.  Das Schöne daran: es macht gewaltigen Spaß, und zwar nicht nur gelernten Gol­fern, sondern auch jenen, die mit Golf bisher gar nichts am Hut hatten. Kommen kann einfach jeder. Zahlreiche Spiele erlauben es auch Kindern und Anfängern, von Beginn an Spaß beim Indoor-Golfen zu haben. Darüber hinaus lädt der der stylische und gemütliche Lounge-Bar-Restaurant Bereich auf das eine oder andere kühle Getränk und gute Snacks ein.

Was waren deine größten Herausforderungen und wie hat dich das Tourismus Inkubator Programm unterstützt?

Mein beruflicher Background ist der Maschinenbau beziehungsweise die Industrie, in diesem Bereich war ich fast 20 Jahre in unterschiedlichen Managementrollen tätig. Tourismus und Gastronomie waren hingegen Neuland für mich. So schnell in diese neue Branche einzutauchen, ist sicherlich dem Tourismus Inkubator zu verdanken.

 

Wovon hast du am meisten profitiert?

Vom Netzwerk im Bereich Freizeit und Tourismus.

 

Eine Zwischenbilanz: Wo steht das Unternehmen derzeit und was habt ihr noch vor?

Mit RUFF - Graz hat nun neben RUFF - Leonding und RUFF - Ostsee, kürzlich der dritte RUFF Standort im deutschsprachigen Raum eröffnet. Für nächstes Jahr sind weitere Standorte in Österreich und Deutschland geplant. Mittelfristig streben wir zehn bis 15 Standorte in der D-A-CH Region an. Darüber hinaus haben wir innovative Dienstleistungen für Outdoor Golfturniere entwickelt und arbeiten aktuell an einem Produkt namens „SEMI-RUFF“ für Hotels oder Golfplätze. Dabei unterstützen wir Partner dabei, „kleinere“ RUFF Lounges in deren Betriebe zu integrieren und erfolgreich zu betreiben.

 

Von der zündenden Idee zur Unternehmensgründung: Was ist dein Ratschlag an Unternehmensgründer:innen?

Es ist unumgänglich, vor den finalen Entscheidungen, eine ordentliche Marktanalyse und Planrechnung zu machen und an diese auch fest zu glauben. Insbesondere in der Gründungs- und  Startphase steht man täglich vor neuen Herausforderungen. Wenn es dann losgeht muss man flexibel sein und kurzfristig reagieren können, hier ist Umsetzungskompetenz gefragt. Man muss sich bewusst sein, dass es in den meisten Fällen anders eintritt als man gedacht hätte. Mein wichtigster Leitspruch ist „better done than perfect“, insbesondere in der Startup Phase hat man nicht die Zeit alles bis ins letzte Detail auszuarbeiten. Man muss täglich ausprobieren, lernen und sich sowie die Geschäftsmodelle weiter anpassen.

 

Über den Tourismus-Inkubator
Der Tourismus-Inkubator ist das Gründungsprogramm für innovative, digitale und langlebige Geschäftsmodelle in Tourismus, Hotellerie und Freizeitwirtschaft. Innovative Ideenfinder und kreative Köpfe, die sich für den Tourismus begeistern, werden mit ihren Start-Ups vom Land Oberösterrich, der Standortagentur Business Upper Austria, der Oberösterreich Tourismus und der tech2b Inkubator GmbH beraten und gefördert.