Wie werden wir künftig arbeiten? Wie unsere Freizeit genießen? Wie verbinden wir beides - und was heißt das für den Tourismus? Unsere Workshop-Moderatoren und Keynote-Speaker überraschten mit unkonventionellen Denkansätzen.
Der Wandel unserer Zeit, die Arbeitswelt der Zukunft und wie Menschen ihre Potenziale in diesem Umfeld bestmöglich entfalten können – diesen Themen widmete sich Ali Mahlodji in der Keynote am Abend des upperfuture day 2019. Mahlodji, bekannt als Gründer der Berufsorientierungs-Plattform „whatchado“ und EU-Jugendbotschafter, sieht die Digitalisierung mehr denn je als eine Frage der Fähigkeit zur Zusammenarbeit und vor allem des Loslassens alter Denkmuster.
Die zunehmende Komplexität mache es ratsam, Veränderungsprozessen ergebnisoffen zu begegnen. Innovation, so Mahlodji, wächst heute aus der Vielfalt von Organisationen und aus deren Fähigkeit, den unterschiedlichen Generationen auf Augenhöhe zu begegnen. Zeitgemäße Unternehmensführung bedeutet daher, auf die Selbstführung jener Menschen zu vertrauen, die dem schnellen Wandel mit der nötigen Achtsamkeit und Ruhe begegnen, um gute Entscheidungen zu treffen.
Anita Zehrer, Hochschullektorin am Management Center Innsbruck (MCI), behandelte den Generationenwechsel in touristischen Familienbetrieben – eine Phase die für diese Unternehmen besonders kritisch ist. Denn, nur knapp zwei Drittel der Betriebe schafft den Übergang in die zweite Generation, ein Drittel erreicht die dritte.
Anita Zehrer wies darauf hin, dass neben rein wirtschaftlichen Aspekten beim Generationenwechsel durch die enge Verbindung von Familie und Unternehmen auch höchst emotionale Faktoren im Spiel sind. Bei der Übergabe an die nächste Generation sei es daher wichtig, auf die individuelle Familiensituation einzugehen, den Prozess strategisch zu planen und über einen längeren Zeitraum zu steuern.
Hier das Handout zur Session Generationenwechsel nachlesen!
Der Zukunftsforscher und Innovationscoach Oliver Puhe befasste sich mit der „(Arbeits-)Welt im Wandel“ und stellte die provokante Frage in den Raum, ob der Tourismus in Zukunft noch menschliche Intelligenz brauche. Routineaufgaben der Informations- und Datenverarbeitung werden, so Puhe, in naher Zukunft mehr und mehr automatisiert und digitalisiert.
Systeme künstlicher Intelligenz und neue Technologien wie etwa Augmented Reality oder Virtual Reality werden den Reiseprozess und das Reiseerlebnis ebenso massiv verändern wie neue Formen der Mobilität. Gleichzeitig führt die Effizienzsteigerung durch datenbasierte Systeme dazu, dass der Mensch im Tourismus wieder mehr Zeit für das Wesentliche zur Verfügung hat – Kommunikation und Interaktion. Während also manche Aufgabenfelder sich verändern oder verschwinden, entstehen gleichzeitig neue Berufsbilder.
Hier die Ergebnisse der Session nachlesen!
In der dritten Session widmete sich Marie Koch von der Upstalsboom Kultur & Entwicklung GmbH dem Thema Unternehmenskultur und Mitarbeiterentwicklung. Die Hotelkette Upstalsboom macht in diesem Bereich mit neuen Ansätzen unter den Schlagworten „Wertschöpfung durch Wertschätzung“, „Führung ist Dienstleistung, kein Privileg“ und „Potenzialentfaltung statt Ressourcenausnutzung“ von sich reden.
Ganz in diesem Sinne plädierte Marie Koch für innovative Ansätze in der Mitarbeiterentwicklung. Denn Mitarbeiter fühlen sich dann dem Unternehmen zugehörig, wenn ihnen zugehört wird. Gelingende Beziehungen innerhalb des Betriebes entstehen erst dann, wenn Freiheit und Verbundenheit gezielt gefördert werden.