Rekord- und Reformjahr für den Tourismus in Oberösterreich
Größte Strukturreform des Tourismus abgeschlossen
Die bisher größte Strukturreform in der Geschichte der oberösterreichischen Tourismuswirtschaft nahm ihren Ausgang im neuen OÖ. Tourismusgesetz, das im Februar 2018 nach gründlicher Vorbereitung ist Kraft getreten ist. Ziel war es, professionelle und marktfähige Strukturen zu schaffen, um durch die Bündelung von Ressourcen und Budgets international mehr Sichtbarkeit für Oberösterreich zu erreichen und die touristische Wertschöpfung im Land zu erhöhen. Aus den bis dahin 104 großteils eingemeindigen Tourismusverbänden gingen 19 neue Verbände hervor, die durch ihre Nächtigungsrelevanz und budgetäre Ausstattung die nötige Schlagkraft auf den touristischen Märkten mitbringen. Mit der Verordnung von 19 Tourismusverbänden durch die Oberösterreichische Landesregierung am 16. Dezember 2019 ist dieser Prozess nach der zweijährigen Übergangsfrist pünktlich und den Vorgaben entsprechend abgeschlossen. Als Rahmengrößen für Tourismusverbände schreibt das OÖ. Tourismusgesetz 2018 eine Untergrenze von 600.000 Euro an jährlichem Finanzierungsaufkommen aus Tourismusbeiträgen und -abgaben sowie von 200.000 Nächtigungen vor. Entsprechend dieser Regelungen sind in den vergangenen zwei Jahren folgende Tourismusverbände neu entstanden bzw. um Gemeinden erweitert worden:
- Am 1. Jänner 2018: Mühlviertler Hochland, Region Wels
- Am 1. Jänner 2019: Attersee-Attergau, Donau Oberösterreich, Entdeckerviertel, Steyr und die Nationalpark Region, Traunsee-Almtal, Urlaubsregion Vitalwelt Bad Schallerbach
- Am 1. Jänner 2020: Ferienregion Böhmerwald, Hausruckwald, Linz, Mühlviertler Alm Freistadt, S’Innviertel
- Unverändert bleiben bestehen: Bad Ischl, Inneres Salzkammergut, MondSeeLand – Mondsee-Irrsee, Pyhrn-Priel, St. Wolfgang im Salzkammergut, Tourismusregion Bad Hall
Zusätzlich verlangt das Gesetz moderne Organisations-Strukturen der Tourismusverbände, die an eine GmbH mit Aufsichtsrat und hauptamtlicher Geschäftsführung angelehnt sind. Bei den dadurch notwendig gewordenen Prozessen der Organisations- und Strategieentwicklung wurden die Tourismusverbände unter Berücksichtigung der jeweils individuellen Ausgangslagen und Besonderheiten von Oberösterreich Tourismus professionell begleitet und unterstützt. Diese Prozesse dauern auch nach der Errichtung der Tourismusverbände weiter an. Denn nach Abschluss der Fusionsprozesse gilt es nun für die neuen Verbände ihre Generalversammlung einzuberufen, Aufsichtsrat und Geschäftsführung zu bestellen, die strategische Ausrichtung festzulegen und diese anschließend in konkreten Maßnahmen umzusetzen. Auch dabei wird Oberösterreich Tourismus die Verbände beratend und unterstützend begleiten. Damit die Kräfte, die durch diese Reform freigesetzt werden auch auf den Märkten und letztlich beim Gast sicht- und spürbar werden.
Landes-Tourismusstrategie konsequent in der Umsetzung
Das moderne gesetzliche Regelwerk und die darauf aufbauenden neuen Strukturen sind die Voraussetzung für die konsequente und erfolgreiche Umsetzung der Landes-Tourismusstrategie 2022 und der darin verankerten partnerschaftlichen Kooperation, auch über die Branche hinaus. Die Strategiepartner Land Oberösterreich, WKO Oberösterreich und Oberösterreich Tourismus haben schon im Prozess der Strategiefindung einen breiten Ansatz gewählt, der neben dem intensiven Dialog innerhalb der Tourismusbranche mit der Einbindung externer Experten den Blick ganz bewusst über den touristischen Tellerrand hinaus geschärft hat. Dieser Weg wird in der laufenden Umsetzung der strategischen Vorgaben konsequent weiterverfolgt.
Die Neugestaltung des touristischen Systems ermöglicht eine abgestimmte Planung und professionelle Umsetzung der in der Landes-Tourismusstrategie 2022 definierten Meilensteine und Aktionsfelder. Zwischen der Generalversammlung des Oberösterreich Tourismus, dem Strategie-Board als beratendem und steuerndem Expertengremium und dem neuen Format der „OÖ 20“ – dem Planungs- und Austauschforum der 19 Tourismusverbände mit Oberösterreich Tourismus – stellt ein koordinierter Planungs- und Austauschzyklus die Einbindung aller relevanten touristischen Entscheidungsträger und damit die koordinierte Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen sicher.
Land Oberösterreich fördert touristische Projekte
Um die organisatorische und strategische Neuausrichtung des touristischen Systems zielgerichtet zu stärken verfolgt das Land Oberösterreich eine akkordierte Standort-, Finanzierungs- und Förderpolitik. Investitionen in die Produkt- und Angebotsentwicklung sowie in die touristische Infrastruktur stärken die Tourismuswirtschaft in ihrer Gesamtheit, sichern Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität.
Zusätzlich stärkt das Land Oberösterreich die Umsetzung der Landes-Tourismusstrategie mit Förderprogrammen, die sich an den Meilensteinen und Aktionsfeldern der Landes-Tourismusstrategie 2022 orientieren. Erst kürzlich wurden Mittel in der Höhe von rund 1 Million Euro für Leitprojekte der Destinationsmarken und Schwerpunktprojekte der Tourismusverbände vergeben, die auf die Entwicklung und Stärkung des Nächtigungstourismus in den Themen Naturräume und/oder Rad/E-Bike-Tourismus abzielen. Drei Destinationsmarken (Salzkammergut für die „Sommerfrische reloaded“, Linz für das Produktentwicklungs- und Vertriebsprojekt „#zukunftdenken“ und Donau Oberösterreich für das Projekt „Radwegenetz Donau Oberösterreich – Donauradweg reloaded“) sowie drei Tourismusverbände (MondSeeLand für das Projekt sich als erste „Green Destination“ Europas zu positionieren, Traunsee-Almtal für das Projekt einer nachhaltigen Waldurlaubs-Destination und die Region Wels für die Produktentwicklungen „Genuss auf zwei Rädern“) werden von Jänner 2020 bis Juni 2022 mit bis zu 50 Prozent der Projektkosten gefördert.
Erfolgreiches Tourismusjahr 2019
Das Tourismusjahr 2019 brachte für Oberösterreich das beste Ergebnis seit Erfassung der Tourismusstatistik – und zwar sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen. Mehr als 8,5 Millionen Nächtigungen von November 2018 bis Oktober 2019 bedeuten einen Zuwachs um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um 4,5 Prozent legten die Gästeankünfte auf insgesamt 3,25 Millionen zu. Der erfreuliche Trend spiegelt sich auf den strategischen Kern- und Potenzialmärkten durchgehend wider: Plus 3,3 Prozent Nächtigungen auf dem Heimmarkt Österreich werden von der Nächtigungsentwicklung auf den Kernmärkten Deutschland (+4,4 Prozent), Tschechien (+10,8 Prozent), Polen (+17,2 Prozent) und der Slowakei (+8,8 Prozent) noch übertroffen. Mit 16,3 Prozent Nächtigungsplus tragen Gäste aus dem Potenzialmarkt China zum besten Tourismusjahr aller Zeiten bei.
Ansprechpartner
Elisabeth Kierner, MScOberösterreich Tourismus GmbH
+43 732 7277-123
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